Künstler
Anja Kozik
Anja Kozik / Regie+Konzept
Die Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin Anja Kozik ist seit 1992 künstlerische Leiterin des Studios für Tanz und Bewegung im Waschhaus. Neben Soloarbeiten und verschiedenen internationalen Tanzproduktionen realisierte sie 1998 die ersten Tanzprojekte in Schulen, die seit dem einen wichtigen Teil ihrer Arbeit ausmachen. Seit 2001 produzierte sie als Regisseurin und Produzentin über 15 abendfüllende Tanz- und Theaterproduktionen. 2005 gegründete Anja Kozik die Oxymoron Dance Company, die sie mit ihrer unkonventionellen Verbindung unterschiedlicher Tanzstile und -formen auch über die die Grenzen Potsdams bekannt machten.
Für die Festivalproduktion „Herr der Fliegen“ konnte die Regisseurin Anja Kozik den Musiker Carlo Philipp Thomsen, die zeitgenössischen Flamencotänzerinnen Jojo Hammer und Vera Köppern sowie - s AVK4 ist Kryptonym - des Tüftlerduos Clemens Kowalski und Oscar Loeser gewinnen. Es wird ein künstlerischer Prozess der Begegnung, des Seins, des Wünschens eröffnet. Vier junge Mädchen sind eingeladen, die sich öffnenden Räume zu begehen, sie zu gestalten und uns mit auf Ihre Reise zu nehmen.
Kozik als Regisseurin lädt immer wieder Künstler unterschiedlicher Genre ein. Scheinbare Grenzen lösen sich auf. Sich begegnen, sich wahrnehmen, sich aufeinander einlassen uns neues entstehen lassen sind Grundgedanken ihrer Arbeit.
Clemens Kowalski und Oscar Loeser
Clemens Kowalski und Oscar Loeser /Video Loopstation
AVK4 ist Kryptonym des Tüftlerduos Clemens Kowalski und Oscar Loeser. Sie forschen am bewegten Bild auf dem Spielfeld zwischen Theater und Installation. Die Arbeiten bewegen sich entlang von Medienphilosophie und praktischer Auseinandersetzung mit dem Bild im Raum.
Die Loopstation ist ein genuines visuelles Instrument das auf der Basis des analogen Stoptricks und des von der Musik bekannten Loops entwickelt wurde. Beruhend auf dem musikalischen Prinzip lassen sich bis zu 5 verschiedene Loops miteinander mischen. Dabei werden die Loops live mit verschiedensten Materialien erstellt und solange wiederholt bis sie durch einen neuen ersetzt werden.
Vera Köppern
Vera Köppern/Tänzerin
Vera ist Tänzerin, Choreographin und Lehrerin für Zeitgenössischen Flamenco. Veras künstlerischer Fokus liegt auf der Erforschung des performativen Potentials des Zeitgenössischen Flamenco und der Entwicklung ihrer eigenen investigativen Arbeitsweise. Im Zentrum ihrer Arbeitsweise stehen dabei Improvisation und spontane Bewegung.
"Flamenco hat eine Energie, zu der ich von Anfang an eine große Zugehörigkeit empfunden habe. Flamenco ist laut und hässlich, er stampft und schreit und schwitzt, und er ist leise und schön und zart und will sich nicht aufdrängen, und dann will er doch wieder lostoben, und dann wieder nicht. Flamenco ist ein Verrückter, ein schüchterner Angeber, ein intellektueller Proll, einer mittendrin in allen Extremen, wirr und klar. Mich fasziniert der Flamenco am meisten dort, wo er sich frei macht von Dos and Don'ts und starren Regeln, dort, wo er sich im Heute und Jetzt entfaltet und die verschiedensten Qualitäten, Dynamiken und Intensitäten erfahrbar macht."
Jojo / Tänzerin Festivalproduktion
Jojo Hammer ist Tänzerin, Choreographin und Lehrerin für Zeitgenössischen Tanz, Flamenco und Improvisation. Ihr künstlerischer Fokus liegt im Erforschen der Transformations- und Ausdrucksmöglichkeiten des Körpers, seiner immanenten Musikalität und Emotionalität. Als Lehrerin liegt ihr Interesse in der somatischen Arbeitsweise und darin, den eigenen Körper mit seinen Gewohnheiten und Automatismen kennenzulernen.
„Was mich fasziniert, ist die unendliche Weite und Tiefe des Körpers und seiner Ausdrucksmöglichkeiten. Es stecken so viel Wissen, Erfahrungen und Lebensfreude in einem Körper und er kann wie ein offenes Buch der persönlichen Erlebnisse gelesen werden. Wie ein Körper lernen und sich neu erfinden kann, so kann sich auch der Geist mit ihm neu erfinden. Ein Trog unendlicher Möglichkeiten – das Unmögliche erlebbar machen und durch die geschärfte Wahrnehmung tiefer und tiefer sich selbst verstehen lernen. Zulassen, dass mich mein Organismus durch das Leben trägt.
Die Schönheit des Körpers liegt für mich in seiner Ehrlichkeit, in seiner fragilen Persönlichkeit und in seinem unendlichen Reichtum an gespeicherten Erinnerungen."
Marco Hintze / Workshop
Marco Hintze arbeitet seit 15 Jahren mit Männern und Jungen in unterschiedlichsten Projekten, Gruppen und Einzelcoachings.
Rituale junger Männer
Eine Gruppe junger Heranwachsender wird auf dem Waschhausgelände vor der Arena eine Jurte aufstellen, sie werden Feuerholz machen, Steine und Weiden sammeln und am Feuer kochen.
Unter Anleitung von Marco Hintze lernen die jungen Männer Haka, den ausdrucksstarken Ritualtanz der Maoris. Die Idee zu diesem Workshop ist aus der konzeptionellen Ausrichtung der Festivalproduktion entstanden. Wir waren auf der Suche nach einem männlichen Gegenentwurf. Sieben Junge Frauen begegnen einander, suchen sich, tanzen, ringen um Ihren Platz in der Produktion „Herr der Fliegen“ .
Die Frage, wie wollen wir leben, wie wollen wir uns begegnen, ist ein treibendes Motiv in unserem Festival. Somit war die Einladung von Marcus Hintze folgerichtig. Seine Erfahrungen, Teams mit Männern, jungen Heranwachsenden zu leiten, sie in Ihrer Suche nach sich selbst zu unterstützen, ist für uns eine besondere Möglichkeit in einen neuen Austausch zu treten.
Danza Mobile aus Sevilla
Auch in diesem Jahr ist es uns wichtig, einen internationalen Austausch zu pflegen. Dieser kulturelle Austausch baut Brücken im internationalen Kontext, die unser Verständnis für unsere Arbeit sensibilisiert, einen Austausch mit Fachleuten fördert. Danza Mobile aus Sevilla /Spanien gründete sich 1995 mit dem Ziel, Räume zu schaffen, in denen Menschen mit Behinderung in die Welt der Künste eintauchen können. Es entwickelte und entwickelt sich eine gemeinsame Arbeit von Fachleuten aus beiden Sektoren, die zum kreativen, sozialen und persönlichen Entwicklungsprozess von Menschen mit Behinderungen beitragen. Vielfalt, Kunst und soziale Beteiligung sind nur einige ihrer wichtigen Grundsätze, die sie zu einem idealen Partner für unser Festival machen.
Anna Buchenau
Anna Buchenau ist Zirkuspädagogin. Ihre Lieblingsrequisiten hängen in der Luft, aber auch die Balance auf Laufkugeln lehrt sie gern und was sie am spannensten an ihrer Arbeit findet, ist die kreative Freiheit und das alle, denen sie begegnet so herrlich verschieden sind.
Ida Cramer
Ida Cramer ist ausgebildete Artistin. Sie tritt mit unterschiedlichen Companies auf und arbeitet als Zirkuspädagogin. Ihre Lieblingsdisziplin ist die Akrobatik am Boden und in der Luft, am Trapez und dem chinesischen Mast.
Bileam Tröger
Bileam Tröger ist Zirkuspädagoge und Geschäftsführer beim Kinder- und Jugendcircus Montelino. Die Zirkuspädagogik mit seiner Vielfältigkeit erlebt er, als ein Handlungsfeld der Sozialen Arbeit in dem Inklusion funktionieren kann.
Band: JACKE WIE HOSE
JACKE WIE HOSE spielen zusammen schon seit über 10 Jahren auf persönliche Initiative zweier musikinteressierter Betreuer aus dem Umfaled des St. Norbert Hauses in Michendorf.
Das aktuelle Line-up besteht aus Sänger Calle, Bassist und Co-Sänger Marco, Keyboarder Illy, Perkussionist Micha, den beiden Gitarristen Marco und Johannes, und dem 2015 nach Beendigung der Dreharbeiten zum dokumentarischen Musikfilm über die Band "Jacke Wie Hose - Was rockt hier?" aus seinem Filmemacherumfeld gerissenen Schlagzeuger Eddy.
Die Musik wandelte sich im Laufe der Jahre von 80er-Jahre-Deutsche-Welle-Anleihen hin zu mittlerweile knochenhartem Hätti Metal. Dauerte ein Set mit 12 Liedern 2014 noch 40 Minuten, spielen die Jungs mittlerweile 15 Stücke in 32 Minuten.
Drum Klub
Absoluter Anfänger, Profi-Musiker oder irgendwo dazwischen? Ganz egal! Im Drum Klub sind alle gleich!
Elektrisierender Trommelwirbel – einmal durch die Schallmauer und zurück. Der Drum Klub ist ein Endorphin-Cocktail, bestehend aus hämmernden Beats, vibrierenden Bässen und eingehenden Tanzchoreographien. Es wird interaktiv zu Elektro getrommelt, gelacht und getanzt.
Die zwei Berliner Musiker Lars Neugebauer und N.U. Unruh (Einstürzende Neubauten) trommeln zusammen mit ihrer Crew an Drum-Installationen, an denen jeder Gast die Möglichkeit hat, mit anderen Trommlern zu einem gemeinsamen Klangkörper zu verschmelzen.
Der drum klub ist für beide mehr als nur ein reiner Klangkörper. Er ist ein einzigartiges Kommunikationsmedium, welches über Worte hinausgeht. Drum Klub - get lucky and keep drumming with dk!
Carlo Philipp Thomsen / Theatermusiker
Für die Festivalproduktion „Herr der Fliegen“ konnten wir den Musiker Carlo Philipp Thomsen gewinnen.
Als Komponist und Musiker ist er stets auf der Suche nach außergewöhnlichen Klangwelten. Dies führt ihn immer mehr dazu, auch selbst entworfene (Software-)Instrumente in seine musikalische Arbeit zu integrieren. Außerdem reizt ihn der Umgang mit Geräuschen. Thomsen versucht, in seinen Arbeiten für das Theater Raum dafür lassen, Soundtracks zu produzieren, die neben einer stimmigen, die Szene “unterstützenden” Klanglichkeit, auch eine eigene inhaltliche Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema darstellt. Da die Regisseurin der Festivalproduktion in ihrem künstlerischen Team auf starke eigene Akzente der jeweiligen künstlerischen Departments setzt, ist der Musiker Carlo Philipp Thomsen eine Bereicherung für den künstlerischen Prozeß.
Marta Hernaiz Pidal / Filmregisseurin
„The Chaotic Life of Nada“
-Eine ahnungslose Mutter mit ihrer jungen, autistischen Tochter auf einer chaotischen Reise durch Bosnien-Herzegowina-
Ahnungslos, orientierungslos, nicht in der Lage zu beenden, was sie beginnt, immer tausend Dinge auf einmal, aber stets mit dem tiefen Wunsch das Land zu verlassen und ihr Leben zu verändern. Nada, eine alleinerziehende Mutter, die gerade erkannt hat, dass ihre Tochter autistische Züge zeigt, unternimmt eine Reise zum den Balkan, um sich mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen und ihr neues Schicksal anzunehmen.
Silvia Ladewig
Märchenerzählerin Silvia Ladewig/Der Silberne Zweig erzählt von den liebenswürdigen und mutigen Außenseitern, die sich erfolgreich in der Welt behaupten - mit Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und zuweilen mit ein wenig List.
Herr der Fliegen - das Bühnenensemble
Zusammen sind sie die geballte Ladung für die Festivalproduktion "Herr der Fliegen"
Die Mischung der Künstler aus Menschen mit und ohne Behinderung macht diese Festivalproduktion einzigartig.
Bei diesem Tanztheater fliegen nicht nur die Fetzen, sondern werden philosophische Gedanken frei, begleitet von Soundperformance und Videoinstallationen.